Mal richtig unter Feuer

Am gestrigen Mittwochabend versammelten wir uns zu einem besonderen Dienstabend. Wir fuhren zum Brandübungsplatz des Kreisfeuerwehrverbandes Dithmarschen auf dem Gelände des Industrieparks Brunsbüttel. Dort lernten die Atemschutzgeräteträger einmal kennen, welche Hitze bei einem Zimmerbrand entsteht. Die übrigen Feuerwehrleute konnten sich an anderen Löschmitteln als Wasser probieren. Zur Auswahl standen Feuerlöschpulver und Feuerlöschschaum.

Auf dem Gelände von der Firma Covestro angekommen, wurden die Atemschutzgeräteträger nach einer kurzen Einweisung mit Einsatzschutzkleidung und Atemschutzgeräten ausgerüstet. Danach ging es direkt zum Brandübungsplatz zum Wärmegewöhnungscontainer. Hier wurde den Einsatzkräften von geschultem Personal gezeigt, wie sich ein Brand entwickelt. Der Container wurde mit einer Mischung aus Stroh und Holz befeuert, sodass die Bedingungen einem tatsächlichen Zimmerbrand ähnelten. Dadurch konnten die Feuerwehrleute relativ gefahrlos spüren, welche Temperaturen bei einem Feuer in einem Haus herrschen und wie es sich im Einsatzfall für sie dort anfühlt. Nachdem sich der Container aufgeheizt hatte, verließen alle den Container. Im Folgenden sollte das Löschen unter Realbedingungen geübt werden. Somit gingen unsere Einsatzkräfte in Truppstärke, also immer zu zweit, vor und versuchten mit verschiedenen Löschtechniken das Feuer aus zu machen. Als krönender Abschluss wurde eine Rauchgasdurchzündung, der so genannte Flash Over, simuliert, der durch die Atemschutzgeräteträger unter Kontrolle zu bringen war.

Parallel zu den Übungen im Wärmegewöhnungscontainer haben sich die anderen Feuerwehrleute unserer Wehr mit dem Löschen eines Flüssigkeitsbrandes beschäftigt. Hier ist besondere Vorsicht mit dem Löschmittel Wasser geboten, da dies meistens eher ungeeignet ist. Auf dem Brandübungsplatz können verschiedene Brandszenarien simuliert werden. So stehen also auch mehrere Wannen bereit, in denen Flüssigkeiten entzündet werden können. Diese Brände sollten dann von den vorhandenen Einsatzkräften mit Feuerlöschern gelöscht werden. Diese Geräte enthalten ein Feuerlöschpulver, das zum Löschen von festen, flüssigen oder gasförmigen brennenden Stoffen geeignet ist. Wenn die Menge des Pulvers beispielsweise nicht mehr ausreicht, kann die Feuerwehr auf ein weiteres Medium zurückgreifen: Löschschaum. Auch hiermit kann man sehr gut Flüssigkeitsbrände bekämpfen. Während der Übung wurden drei verschiedene Arten von Schaumrohren verwendet. Es gibt das kleine Schaumrohr, welches bereits einen integrierten Schaummittelbehälter hat und somit schnell einsatzfähig ist, um kleine Brände unter Kontrolle zu bringen. Das silberne Mittelschaumrohr produziert einen relativ leichten Schaum, der mit Schlagsahne vergleichbar ist. Es eignet sich gut, um eine große Fläche mit einem Schaumteppich zu bedecken. Das rote Schwerschaumrohr generiert einen eher festen, schweren Schaum, der weit geworfen werden kann. Dies ist besonders dann geeignet, wenn man Sicherheitsabstände einhalten muss.

Alles in allem konnten sowohl Atemschutzgeräteträger, als auch alle anderen Feuerwehrleute an diesem Dienstabend einiges dazulernen und eindrucksvolle Szenarien erleben, die auf den sonstigen Diensten nur schwer nachstellbar sind.