Technische Hilfe bei einem Verkehrsunfall will gelernt sein

Auf dem letzten Sonderdienst für die Technische Hilfeleistung (TH) im Jahr 2018, am 31.10.2018, wurde mit zwölf Feuerwehrleuten intensiv der Ernstfall geübt. Denn genau dann muss jeder Handgriff sitzen. Ein durch einen Eddelaker Feuerwehrmann zur Verfügung gestellter Kleinwagen wurde mithilfe eines Teleskopladers demoliert. Dadurch wurde die dargestellte Situation realistischer.
Die Vorgehensweise an diesem Übungsabend war eine andere als bei anderen Übungseinheiten. Es wurde nicht einfach gehandelt, sondern vorher in Ruhe jeder Schritt besprochen.
Die anwesenden Feuerwehrleute haben damit begonnen, alle Materialien von dem Eddelaker HLF 10/6 (Hilfeleistungslöschfahrzeug mit einer Nennleistung der Feuerlöschkreiselpumpe von 1000 Liter pro Minute bei 8 bar Wasserdruck und mindestens 600 Liter Wasser an Bord; auf diesem Fahrzeug befindet sich die TH-Ausrüstung der Eddelaker Wehr) zu entnehmen und bereitszulegen, die für diese Einsatzlage benötigt werden.
Der Ablauf der Übung gestaltete sich wie folgt:
Zu Beginn wurden so genannte Versorgungsöffnungen geschaffen – das heißt, die Seitenscheiben des Fahrzeuges wurden mithilfe eines Körners zerstört, um an die Patienten im Fahrzeuginneren zu gelangen. Danach wurde der Fahrerairbag gesichert, damit dieser nicht durch die Arbeiten der Feuerwehr ausgelöst wird und den Rettungskräften oder dem Patienten (weiteren) Schaden zufügt.
Als nächstes kam der sogenannte Spreizer zum Einsatz. Mithilfe dieses schweren technischen Gerätes ist die Feuerwehr in der Lage Kotflügel einzudrücken, Fahrzeuge z.T. anzuheben, Türschaniere/-schlösser bzw. Türen aus ihrer Verankerung zu spreizen und vieles mehr. Damit wurden die beiden vorderen Türen entfernt. Nun galt es, das Dach soweit zu entfernen, dass der Patient achsengerecht (ohne seine Wirbelsäule zu verdrehen oder zu verbiegen) gerettet werden kann. Dazu muss auch die Frontscheibe entfernt werden. Dazu ist die Feuerwehr mit einem „Glasmaster“ ausgerüstet, der über ein Sägeblat verfügt, welches die Frontscheibe problemlos schneiden kann. Parallel wurde auch die sogenannte Säbelsäge getestet. Hier stellte sich die Frage, ob die Arbeit dadurch schneller oder einfacher wäre. Es wurde entschieden, dass dies eine Methode ist, die man nutzen kann, wenn der Rettungsdienst der Feuerwehr mitteilt, dass der Patient schnellstmöglich aus dem Wrack befreit werden muss. Schonend ist diese Vorgehensweise allerdings weder für Patienten noch die Rettungskräfte aufgrund des ohrebetäubenden Lärms.
Im Anschluss an die Frontscheibe, rückten die Feuerwehrleute den Säulen des Fahrzeuges mit der Rettungsschere zuleibe. Diese schneidet das stabile Metall „wie Butter“ und sorgt für eine ruhige Einsatzlage. Im Anschluss konnte das Dach nach oben geklappt und der Patient schonend gerettet werden.
Nach einem sehr intensiven Übungsdienst wurden die Materialien und der Schrott wieder weggeräumt und die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt.
Die Feuerwehr Eddelak bedankt sich an dieser Stelle bei den Feuerwehrleuten, die den Kleinwagen und den Teleskoplader zur Verfügung gestellt haben.