In Sachen Averlaker Unfall

Dicke Luft bei Feuerwehr

Brunsbüttel/Averlak (ky). „Dicke Luft“ bei der Freiwilligen Feuerwehr. Unser Artikel „Schwerverletzt eingeklemmt – Feuerwehr stritt um Opfer“ („Rundschau/Marner Zeitung“ vom Donnerstag, 6. Oktober 1983) verursachte Wirbel. Die Freiwillige Feuerwehr Averlak meldete sich gestern mit einem ausführlichen Leserbrief zu Wort. Brunsbüttels Gemeindewehrführer Peter-Heinz Jungclaus sprach den Vorfall während einer Wehrversammlung am Donnerstagabend an und bemerkte dazu: „Man kann nicht sagen, daß da etwas falsch dargestellt wurde.“ Kreisbrandmeister Wilhelm Brühe erklärte, er werde die Vorgänge streng prüfen und mit aller Härte verfolgen. Das Ansehen der Freiwilligen Feuerwehr stehe auf dem Spiel.
Die Freiwillige Feuerwehr Averlak schreibt in ihrem Brief an die „Rundschau/Marner Zeitung“:
„Um der sachlichen Information der Bürger und der aufopferungsvollen Tätigkeit der Feuerwehren gerecht zu werden, bedarf dieser Bericht einer Richtigstellung.
Nicht die Polizei, sondern Zeugen des Unfalls benachrichtigten die Kreisleitstelle und die Polizei gleichzeitig mit der Unfallmeldung, daß ein Fahrzeug brennt. Folgerichtig setzte die Kreisleitstelle die Feuerwehr Averlak ein.Bei Eintreffen der Feuerwehr Averlak teilte diese der Kreisleitstelle mit, daß das Fahrzeug nicht brennt, jedoch eine Person eingeklemmt ist und eine Rettungsschere benötigt wird.
Da die Feuerwehr Eddelak über ein solches Gerät verfügt, wurde über die Kreisleitstelle die Eddelaker Wehr alarmiert.
Während dieser Zeit waren die Averlaker Wehrmänner bereits damit beschäftigt, die Person mittels der auf dem Rettungswagen mitgeführten Schere aus dem Fahrzeug zu befreien.
Als der Kreisleitstelle bekannt wurde, daß das Fahrzeug und die Schere der Feuerwehr Eddelak nicht zur
Verfügung stand, wurde über Alarmempfänger die Feuerwehr St. Michaelisdonn alarmiert. Während des Ausrückens der St. Michaelisdonner Wehr griff die Brunsbütteler Wehr in das Geschehen ein und erbat von der Leitstelle den Einsatzauftrag. Die Feuerwehr St. Michaelisdonn wurde zurückbeordert.
Bei Eintreffen der Feuerwehr Brunsbüttel war die Personenrettung durch die Feuerwehr Averlak soweit fortgeschritten, daß ein Eingreifen durch die Brunsbütteler Wehrmänner nicht mehr erforderlich wurde.
Fazit:
• Der Einsatzleiter der Averlaker Wehr hat unverzüglich nachbarschaftliche Hilfe angefordert.
•Die Leitstelle hatte alle Fäden in der Hand und hat entsprechend reagiert.
• Wehren, die von sich aus nachbarschaftliche Hilfe anbieten, sollen in kameradschaftlicher Zusammenarbeit die Einsätze meistern und nicht ihrerseits selbstherrlich in das Geschehen eingreifen.
*Die Wehr Averlak wollte sicher nicht „ihr“ Opfer selbst retten, sonst wäre nicht unverzüglich über Funk nachbarschaftliche Hilfe angefordert worden.“