Einfamilienhaus wurde in der Gemeinde Eddelak durch Feuer beschädigt

Brunsbütteler Kripo vermutet Funkenflug als Brandursache

EDDELAK. Es riecht nach kalter Asche und aus einigen Ecken steigen noch dünne Rauchfahnen auf. Auf dem Boden steht das Löschwasser und vermischt sich mit dem Ruß zu einer schmutzigen Masse. Im Wohnzimmer, zwischen dem verkohlten Sofa und dem Fenster, durch das nur matt das schwindende Tageslicht dringt, steht Günther Brandt und sagt zunächst einmal gar nichts. Ihm gehört das rote Backsteinhaus Klint 4, das an diesem Spätnachmittag ausbrannte.
Ein Nachbar hatte die Freiwillige Feuerwehr Eddelak alarmiert. Zehn Minuten später sind Wehrführer Boy Bäthke und mit ihm 28 Feuerwehrleute am Brandort. Dichter Qualm dringt aus den Fenstern, als die Wehr mit neun Cund fünf B-Strahlrohren vorrückt. Zwanzig Minuten später ist das Feuer unter Kontrolle.
Inzwischen ist auch Hausbesitzer Günther Brandt vor Ort, der keine 300 Meter weiter auf seinem Hof das Vieh fütterte. Der Landwirt und seine Frau wohnen im Nachbarhaus des Klint 4. Das Haus, das Opfer der Flammen wurde, hatten die Brandts vermietet. Inzwischen ist der Mieter nach Brunsbüttel umgezogen, die Möbel hatte er zunächst im Haus gelassen. „Die sollten in den nächsten Tagen abgeholt werden“, weiß Brandt. „Wie soll ich ihm das bloß sagen, der war doch gerade erst im Krankenhaus und jetzt das hier.“
Immer wieder läuft Brandt durch die Zimmer. Von den Wänden hängen die angerußten Tapeten herunter, von den Decken tropft Löschwasser auf den Boden. „Es ist mir unerklärlich“, sagt der hagere Mann im Parka. „Meine Frau hat hier heute morgen noch aufgeräumt und alles gut verschlossen.“ Brandt zuckt die Schultern: „Was soll ich jetzt damit machen“, fragt er mit Blick auf die Möbel oder vielmehr, was davon übrig geblieben ist.
Die Feuerwehr ist längst wieder abgerückt, nur einer inspiziert akribisch genau mit Fotoapparat und Taschen-
lampe die Räume. Der Mann ist von der Kripo und sucht die Brandursache. Inzwischen weiß man: Brandstiftung war es nicht. Verdächtig ist vielmehr
der Ofen: Durch Funkenflug, so wird bei der Brunsbütteler Kripo vermutet, könnte die Einrichtung in Brand geraten sein.
Daß im Haus Klint 4 Ungewöhnliches geschehen ist, darauf weist auch ein weißes Schild an der Haustür hin: „Achtung! Polizeilich beschlagnahmter Ort.“ Aber Neugierige verschlägt es kaum in diese einsame Straße, und Günther Brandt ist die Freude am Anblick seines Besitzes erst einmal vergangen.