Laster schob sich unaufhaltsam auf Stoppstraße zu – „Schutzengel“ verhinderte Katastrophe

Bremsen versagten: Kieslaster landete in Küche

ddelak An einer möglichen Katastrophe kam gestern morgen Eddelak knapp vorbei. Darin sind sich alle Beobachter einig: Als sich gegen 9.30 Uhr ein mit Sand beladener 30-TonnenLaster bei versagenden Bremsen, aus der Bahnhofstraße kommend, unaufhaltsam das Stopschild vor der Hauptstraße „überfuhr“, hätte alles passieren können. Glücklicherweise herrschte in dieser Sekunde an diesem normalerweise stark befahrenen Stück der Süderstraße gerade kein Verkehr, und der Fahrer konnte geistesgegenwärtig seinen schweres Fahrzeug in die Baulücke neben der Sparkasse zwängen. Zwar bekam er dabei die Kurve nicht mehr so ganz. Der Unglückswagen durchbrach mit seinem Kühler die Außenwand von Haus Nummer 2, nachdem er noch den davor parkenden Personenwagen zerquetscht hatte.
Abgesehen von einer leichten Verletzung, die der Fahrer erlitt, und mehreren Schocks, blieb es bei erheblichen Sachschäden: Verwüstet sind der Eingangsbereich und die Küche in der Wohnung von Erika Schlienger. Das Haus wurde erst einmal polizeilich wegen Einsturzgefahr gesperrt. Selbst die Bewohner durften es erst wieder am Nachmittag betreten.
Glück hatte dabei auch der 7jährige Heiko Schlienger, der sich wenige Sekunden bevor der Lastwagen einschlug, noch ein Eis aus dem Kühlschrank in
der wenig später zerstörten Küche holte. Zusammen mit seiner Mutter erlebte er vom daneben liegenden Wohnzimmer den Moment: „Ich dachte zuerst an eine Explosion im Haus. In Richtung Ausgang oder Küche haben wir uns nicht gewagt. Erst als uns die Polizei bat, das Haus zu verlassen, kletterten wir aus dem Fenster.“ Anschließend erholten sich Mutter und Sohn in der Gaststube von „Suhr’s Hotel“ von dem Schreck.
Michael Arendt und seine Freundin traf es im Obergeschoß nicht weniger hart. Das Paar war erst einmal eingesperrt, denn dort, wo einmal die Treppe stand, klaffte nur noch ein Loch und ganz unten sahen beide die Kühlerhaube eines Lastwagens im Flur. Die Bergung des Fahrzeugs der wenig später zerstörten Küche holte. Zusammen mit seiner Mutter erlebte er vom daneben liegenden Wohnzimmer den Moment: „Ich dachte zuerst an eine Explosion im Haus. In Richtung Ausgang oder Küche haben wir uns nicht gewagt. Erst als uns die Polizei bat, das Haus zu verlassen, kletterten wir aus dem Fenster.“ Anschließend erholten sich Mutter und Sohn in der Gaststube von „Saht’s Hotel“ von dem Schreck.
Michael Arendt und seine Freundin traf es im Obergeschoß nicht weniger hart. Das Paar war erst einmal eingesperrt, denn dort, wo einmal die Treppe stand, klaffte nur noch ein Loch und ganz unten sahen beide die Kühlerhaube eines Lastwagens im Flur.
Die Bergung des Fahrzeugs dauert bis in den Nachmittag
hinein. Der in Frankfurt wohnende Hausbesitzer war noch nicht zu erreichen, und man befürchtet, daß alles einstürzen könne, wenn der Unglückswagen aus dem Durchbruch gezogen wird.
Wie konnte so etwas geschehen? Ein Lastwagenfahrer, der ebenfalls in Kuden Sand geladen hatte, versuchte sich gegenüber der DLZ/BZ in die Lage seines Kollegen zu versetzen, als vermutlich etwa hundert Meter vor der Kirche die Bremsen nicht mehr ansprachen: „Da drückt die Masse, und man fährt immer schneller. Da kann man wenig tun und nur hoffen.“ Zu
fällig herrschte hinter dem Stoppschild diesmal kein Verkehr.
In Eddelak wird auch nach diesem Unfall der Ruf nach der Umgehungsstraße wieder lauter: „Was maß denn hier noch alles passieren“, fragten Passanten. Polizeistationsleiter Jan Häbel faßte zusammen: „Da maß wohl auf der Kirche ein großer Schutzengel gesessen haben, der gleichzeitig auf die Bewohner des Hauses und den Straßenverkehr aufpaßte.“ „Wenn da in diesem Augenblick in Eddelaks Hauptstraße ein Tankwagen oder ein Omnibus den Abzweig Bahnhof straße passiert hätte, wäre es zu einer Katastrophe gekommen“, meinten Zuschauer. Wenig später fuhr auch Postbotin Anke Finnern auf ihrem Fahrrad an der Stelle vorbei. Auch sie hatte den mächtigen Knall gehört und merkte noch an: „Wenn ich da etwas früher da gewesen wäre, gar nicht auszudenken.“