Drei Feuerwehren mit hundert Mann zeigten in Westdorf Schnelligkeit und Entschlossenheit

„Bauernhof in Flammen“ doch Amtswehr rettete

St.Michaelisdonnea(plu) Um Punkt 18.30 Uhr kam am Donnerstagabend aus dem Funkgerät des stellvertretenden Amtswehrführers Uwe Schütt die Meldung der Feuerwehrleitstelle: „Das Stallgebäude des Landwir- tes Franz-Peter Plett, Westdorf 4, brennt in voller Ausdehnung.“
Zusammen mit Amtswehrfüh- rer Günter Thormählen aus Edde- lak und Kreisbrandmeister Hauke Hanßen, Amtsvorsteher Detlev Träris und den Bürgermeistern Walter Baaske (Dingen), Sieg- fried Hahn (Averlak) und Wolf- gang Hülsdunk (St. Michaelis- donn) wartete Schütt auf das Ein- treffen der Löschfahrzeuge an- läßlich der abschließenden Amts- wehrübung 1994, an der sich rund 100 Feuerwehrmänner der drei die Amtswehr bildenden Wehren St. Michaelisdonn (60 Mitglieder), Eddelak (60 Mitglie- der) und Averlak/Blangenmoor (52 Mitglieder) beteiligten.
Das Katastrophenszenario vor Ort hatten Schütt und Thormäh- len folgendermaßen definiert: Stallgebäude brennt in voller Ausdehnung, Gebäude nach Menschen und Tieren durchsu- chen, ein 2000 Liter Diesel- und ein 4000 Liter -Heizöltank befin- den sich westlich vom Gebäude, aus Westen bläst der Wind mit Stärke fünf bis sieben, Nachbar- gebäude sind durch Funkenflug stark gefährdet. Knapp zehn Mi- nuten nuten nach Auslösung des stillen Alarms traf die St. Michaelisdon- ner ner Wehr unter Leitung von Gruppenführer und Gerätewart Volker Ewert mit ihrem LF 16 am „Brandort“ ein.
Ewert fiel aufgrund der Abwesenheit senheit von Wehrführer Bernd Haase nicht nur die Leitung der Donner Wehr zu, sondern auch die Koordination der zu Hilfe eilenden Eddelaker und Averlak/ Blangenmoorer Kameraden, die als nachrückende Kräfte gegen 18.40 Uhr per Sirenenalarm in Bewegung gesetzt wurden.
Bei der Wasserversorgung konnten die schließlich mit zwei LF 16 (Löschfahrzeug mit 1600 Litern Pumpleistung pro Minute), drei LF 8 und drei ELW (Einsatzleitwagen) vor Ort vertretenen Feuerwehren auf Hydranten, offene Wasserstellen und Bohrbrunnen zurückgreifen. Hunderte von Metern Schlauch wurden blitzschnell verlegt, Atemschutzgeräte angelegt, Verteiler gelegt und Spritzen angeschlossen. Nach knapp 20 Minuten schoß Wasser aus gut zehn Rohren. Großräumig wurde das Gebiet um den ..Brandort“ abgesperrt.
Gegen 19.30 Uhr war dann alles vorbei. Die Wehren räumten ein, und man traf sich wenig später in der Kreisfeuerwehrzentrale zur Übungsbesprechung.
Amtswehrführer Thormählen begrüßte den Kreis- und designierten Landesbrandmeister Uwe Eisenschmidt sowie die oben genannten Vertreter von Politik und Polizei.
Den Reigen der Kritik eröffnete Übungsleiter Volker Ewert mit einer Selbsteinschätzung: .,Die Amtswehrübung war für mich als kleiner Gruppenführer eine Nummer zu groß. Mir fehlten zwei Ohren und vier Hände“. beschrieb Ewert seine Überforderung. Militärisch knapp Averlaks Wehrführer Volker Schladetsch: 18.40 Alarmierung, 24 Kameraden im Einsatz, 18.57 Uhr Wasser vor Ort. Eddelaks Wehrführer Peter Bielenberg schloß den Reigen der Wehrführerberichte und befand, daß seine Männer, kurz nach Averlak alarmiert, doch schnell vor Ort waren und gute Arbeit geleistet hatten.
„Neben technischer Ausrüstung und Motivation hängt die Qualität eines Einsatzes immer von der Ausbildung eines einzelnen Feuerwehrmannes ab“, leitete Kreisbrandmeister Eisenschmidt seine Ausführungen zur Übungskritik ein.: Siehe unten anschließenden Bericht: „Wehr als tragende Säule“.