Probe für den Ernstfall: Kenntnis der Flugzeugtechnik wichtig

Verunglückte Piloten bergen

„Wir sind Anlieger des Flugplatzes, außerdem kann auch auf unserem Gemeindegebiet ein Flugzeug notlanden und dabei beschädigt werden“, erklärte Ladwig das Ziel des zweistündigen Sicherheitstrainings beim Dithmarscher Luftsportverein (DLV). Ladwig: „Letztlich ist im Notfall Eile geboten, da muß man schnell an die Insassenherankommen.“
Die vereinseigene viersitzige Cessna 172 war, von ihrer Motorverkleidung befreit, in der Halle aufgestellt worden. Ralf Bücker vom
Tower hielt eine kurze theoretische Einweisung bezüglich Lufttüchtigkeit, Wartungsintervallen und jährlicher TUV-Abnahme, um daraus Ableitungen zu möglichen Unfallursachen zu ziehen.
Bücker erläuterte den Blauröcken, darunter drei Kameraden der Jugendwehr, die diversen Schalter im Cockpit des Flugzeuges, die im Einsatzfall bedient werden müssen, um eine weitere Gefährdung auszuschließen. So ist zum Beispiel der Zündkreislauf zu unterbrechen,
falls der Pilot aufgrund von Verletzungen nicht mehr dazu in der Lage sein sollte. Geschieht dies nicht, so könnte der Motor „durchdrehen“, am Propeller wieder anspringen und Retter womöglich verletzen. Ralf Bücker: „Der abgezogene Zündschlüssel ist sichtbar auf dem Instrumentenpaneel abzulegen.“
Ebenso. sollte der sogenannte ~;Brandhahn“‚ geschlossen werden, um . ein Nachlaufen des Benzins aus den Flächentanks zu verhindern. Weiterhin ist der
Hauptschalter auszustellen um sämtliche Betriebsströme zu unterbinden. Im Hinblick auf die Flugunfalluntersuchung wies Bücker darauf hin, daß die Schalterstellung durchaus von Bedeutung für die Klärung der möglichen Unfallursache sei. Er bat die Feuerwehr, sich zu merken, in welcher Stellung sich der Schalter befunden hat, bevor er ausgeschaltet wurde.
Rainer Förtsch, 2. Vorsitzenden des DLV und Motorflugzeugwart, erklärte den Motor etwas detaillierter: Hier gibt es Besonderheiten, wie etwa die Einspritzung von Benzin per Hand vor dem ,von des Motors oder das normale Verfahren, um den Propeller zum Stehen zu bringen – in der Fliegerei wird dem Triebwerk schlicht der Sprit entzogen. Die Möglichkeit von Vergaserbränden wurde ebenso erörtert wie Gemischregulierung und mitgeführte Treibstoffmengen.
Uwe Speck, ebenfalls auf dem Tower tätig, stellte das am Flugplatz vorhandene Lösch- und Einsatzgerät vor. Dazu gehört neben Handfeuerlöschern ein Kleinlaster, der mit 1500 Litern Wasser und mit 40 Kubikmetern Schaum an Bord ausgestattet