Pressespiegel

Auch Retter brauchen eine Ausbildung

Dithmarscher Rundschau, 23.11.2013

Bei Claus Jensen gingen Generationen von Feuerwehrleuten in die Lehre

Von Marc Thaden

Burg – Ein Leben für den Feuerwehrnachwuchs: Der stellvertretende Amtswehrführer Claus Jensen scheidet zum Ende des Jahres aus seinen Amtem aus. Jahrzehntelang hat er sich besonders um die Ausbildung junger Feuerwehrleute verdient gemacht.

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Stellvertretender Amtswehrführer. Beisitzer im Kreisfeuerwehrverband. Leiter der Truppmann Ausbildung. Mitglied in der Bewertungskommission der Feuerwehr-Prüfung „Roter Hahn“ – die Zahl der Posten die Claus Jensen bei den Blauröcken innehat ist lang. Der Burger ist Feuerwehrmann aus Leidenschaft. Er ist überzeugt.: „Wenn man in der Region, in der man lebt, etwas bewirken will sollte man zur Feuerwehr gehen.“ Der gelernte Fleischermeister stammt ursprünglich aus Wrohm und ist vor 32 Jahren nach Burg gezogen.

„Zur Freiwilligen Feuerwehr bin ich durch meinen Freundeskreis gekommen“, erinnert er sich. Im Januar 1985 ist er in die Burger Wehr eingetreten.

Nach diesem Muster, das weiß Jensen kommen viele spätere Feuerwehrleute dazu – sowohl Jugendliche als auch Erwachsene die ihren Lebensmittelpunkt gefunden und Zeit haben, sich neu oder als Wiedereinsteiger zu engagieren. Sie alle bekamen es dann mit Claus Jensen zu tun: „Der stellvertretende Amtswehrführer übernimmt gleichzeitig die Truppmann Ausbildung“, erläutert der Burger. Die Grundausbildung aller Brandbekämpfer. eine Mischung aus Theorie und Praxis,wird gemeinsam mit dem Ausbilder der jeweiligen Wehr gestaltet.

Gut 250 Feuerwehrleute, so schätzt Jensen, hat er im ganzen Kreis ausgebildet, seit er im März 1998 für den Posten des stellvertretenden Amtswehrführers vorgeschlagen und gewählt wurde.

Im Rückblick haben die Lehrgänge und Übungsabende nicht nur ihm viel Spaß gemacht. Was ihm ebenso wichtig war wie die Theorie: „Den Grundstein für die Begeisterung an der Feuerwehr legen“. Spätestens im Einsatz müssen sich die Mitglieder der Wehr aufeinander verlassen können. „Die Kameradschaftspflege und der Zusammenhalt dürfen darum nicht zu kurz kommen“, findet Jensen. Oft ist der Funke übergesprungen: So sind manche seiner ehemaligen Auszubildenden mittlerweile selbst Wehrführer und für die Ausbildung des Nachwuchs zuständig. Als Vizechef auf Amtsebene wurde er auch bei allen Einsätzen im Kreis alarmiert. Wie oft er zu einem Feuer oder Unfall gefahren ist, um die Einsatzleitung vor Ort zu beraten, kann Jensen nicht mehr zählen.

Auf einer Delegiertenversammlung wurde nun das Ende von Jensens aktiver Dienstzeit eingeläutet. Da der 65-Jährige die Altersgrenze erreicht hat, wurde der Eggstedter Wehrführer Fred Glindmeier zum Nachfolger gewählt, der ab Januar Jensens Posten übernehmen wird.

Einmal hat Claus Jensen dem drohenden Ausscheiden aus dem aktiven Dienst bereits ein Schnippchen geschlagen: Als in Burg 2009 ein e Pflichtwehr eingeführt wurde, deren Altersgrenze bei 50 Jahren liegt, wechselte Jensen kurzerhand zur Freiwilligen Feuerwehr Eddelak.

Diesmal soll für ihn aber endgültig Schluss sein – zur nächsten Jahresversammlung will er auch in Eddelak in die Ehrenabteilung wechseln. Jensen: „Jetzt sollen mal die Jüngeren ran“

Für seine Verdienste erhielt der Burger mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber die bundesweit zweithöchste FeuerwehrAuszeichnung.