Pressespiegel

Masken nach jedem Einsatz unter der Lupe

Dithmarscher Rundschau, 21.02.2013

Die Eddelaker Wehr will Kosten sparen und hat jetzt eine eigene Atemschutzwerkstatt

Eddelak (ard) In der kleinen Werkstatt herrscht absolute Ordnung, nichts liegt herum. Eingerichtet haben sie die Mitglieder der Feuerwehr.

Unter den 60 Aktiven sind 32 Atemschutzgeräteträger. Die Wehr ist mit solchen Leuten also bestens bestückt. Kein Wunder, dass Amtswehrführer Dieter Kröger sie als „seine Vorzeigewehr“ bezeichnet.

Bis vor knapp zwei Jahren wurden die Masken der Atemschutzgeräteträger .. nach einem Einsatz oder einer Ubung mit einer Desinfektionslösung gewaschen und dann zum Trocknen aufgehängt. „Nicht ideal“, gibt Christian Carstens zu. Der Leiter des Eddelaker Atemschutztrupps weiter: „Man hätte sie auch in der Kreisfeuerwehrzentrale in St. Michaelisdonn reinigen und desinfizieren lassen
können. Das hätte aber Geld und Zeit gekostet.“

Deshalb haben er und seine Männer sich für eine andere Variante entschieden und selbst eine kleine Atemschutzwerkstatt gebaut. Der Raum dafür war vorhanden. Jetzt müssen sie zwar mehr Zeit in ihr ehrenamtliches Engagement investieren, sparen dafür aber auch Kosten.

In die Werkstatt wurde zunächst eine Spüle mit Edelstahlbecken eingebaut. Dann machten sich die Blauröcke daran, einen Trocknungsofen in Eigellleistung zu erstellen. „Da ist es gut, wenn man auf die entsprechenden Fachleute in der Wehr zurückgreifen kann“, freut sich Carstens.

Der Trocknungsofen arbeitet vollautomatisch mit einer Umlufteinheit, Temperaturregelung und Zeitschaltuhr. Nach der Reinigung und der Desinfektion bleiben die Masken einen Tag da drin und werden anschließend von den dafür ausgebildeten Feuerwehrmännern am Prüfkoffer auf Dichtigkeit und Funktion überprüft. „Wenn alles in Ordnung ist, werden sie in Folie steril eingeschweißt und in einsatzbereitem Zustand entsprechend deponiert. Sollte jedoch eine Fehleranalyse angezeigt werden, bringen wir sie zur Reparatur in die Kreisfeuerwehrzentrale“, informiert der stellvertretende Atemschutz-Gruppenführer Christian Wolf und fügt hinzu, dass sich der für rund 2500 Euro angeschaffte Prüfkoffer in einigen Jahren amortisiert.

Die jährlich notwendige TÜV-Untersuchung ersetzt diese eigene Prüfung, die nach jedem Einsatz auch notwendig ist, natürlich nicht. Und es geht wohlgemerkt nur um die Masken, nicht um die Atemluftflaschen. Die werden weiterhin in die Kreisfeuerwehrzentrale gebracht, wo sie allerdings nicht mehr gefüllt werden dürfen (wir berichteten). Der TÜV hatte beiden Kompressoren sein Siegel versagt. Die Flaschen werden deshalb auswärts gefüllt. So lange, bis ein neuer Kompressor angeschafft ist. Der Kreis investiert dafür 40000 Euro.